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Beitrag von Dr. Franz Vranitzky

Ein Blick in unsere Gesellschaft: Eltern, Großeltern, Ehepaare, Singles, AlleinerzieherInnen. Alte, Mittlere, Junge. Lehrer, Pädagogen, Gewerkschaftler u.a.

Halt! Wo sind die Menschen, die in dieser Gemengelage Hauptpersonen sind? Nebenpersonen oder gerade Geduldete? Gewollte und Ungewollte?

Also wo sind sie, die Kinder?

Antwort: Sie sind bei uns. Sie sind in uns und sie fordern gar nicht, sie verdienen unsere Zuneigung, sie verdienen unsere Liebe. Wer das nicht so sieht oder wer das nicht versteht, reiht sich von selber und ohne jede Art von Aufnahmsprüfung in die Kategorie der menschlich und gesellschaftlich Zweitrangigen ein.

Gewalt in der Familie ist ein Los, das geplagte und geschundene Menschen über die Jahrhunderte erdulden mussten und ungebremst erdulden müssen. Hans Czermak ist über seinen Tod hinaus die bleibende Symbolfigur des Eintretens für den Staatsbürger Kind.

Die Seuche Gewalt ist alles andere als ausgerottet. Die nachhaltige Bewusstseinsbildung, die zahlreichen Gegenaktionen, die juristischen Maßnahmen (z.B. Wegweisungsrecht) sollen allerdings gewürdigt werden und helle Flecken in der Tristesse der beschränkt zurechnungsfähigen „Väter“ eröffnen. Als Schritt des Anfangs. Viele Schritte müssen folgen.

Die Volkspoesie hat erfreulicherweise ihren Humor nicht verloren. Meine Enkelkinder erzählten mir einmal eine „Schnurre“: Im Autobus der Wiener Linien spricht eine „Dame“ ein darin sitzendes Kind an: ‚Möchtest nicht aufstehen?‘ Darauf das Kind: ‚Diesen Trick kenn‘ ich schon. Dann setzen Sie sich her.‘“

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