„Kinder sind unschlagbar!“ - Kinderrechte Memo-Spiel
Für alle Menschen gelten die Allgemeinen Menschenrechte. Kinder haben darüber hinaus noch besondere Rechte.
Sie wurden 1989 in der „Konvention über die Rechte des Kindes“ zusammengefasst und von der Vollversammlung der Vereinten Nationen (United Nations Organisation – UNO) beschlossen.
„Kinder sind unschlagbar!“, das gilt nicht nur für dieses Memo-Spiel, sondern ist zugleich das Motto des gemeinnützigen Vereins Österreichischer Kinderschutzbund – Wien (ÖKSB-Wien) Verein für gewaltlose Erziehung, der schon im Mai 1975 vom Kinderarzt Univ.-Prof. Dr. Hans Czermak (1913 – 1989) gegründet wurde.
Spielkarten: Jeweils zwei Karten erzählen eine Situation aus dem Leben eines Kindes. Alle Bildmotive orientieren sich an den Kinderrechten und den Werten einer gewaltfreien Erziehung. Kinder können am Bildhintergrund, anhand der Farbe erkennen, welche Bilder zusammenpassen.
Recht auf Gleichheit
Die Kinderrechte gelten für jedes Kind, egal wo es lebt, oder wo es herkommt, welche Hautfarbe oder Religion es hat, welche Sprache es spricht, ob es ein Bub oder ein Mädchen ist, ob es eine Behinderung hat, ob es arm oder reich ist.
Wenn ich mit Puppen spielen möchte, findet Papa das auch toll und macht mit.
Menschen kommen mit vielen Fähigkeiten, Eigenschaften und Interessen zur Welt. Für alle Mädchen und Buben gilt, sie sollen unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht ihre Fähigkeiten und Interessen entwickeln können.
Mädchen wie Buben sollen auch in den Verhaltensweisen akzeptiert und gefördert werden, die unseren Vorstellungen von einem „typischen Buben“ oder einem „typischen Mädchen“ nicht entsprechen.
Wenn ich im Verein Fußball spiele, bekomme ich das gleiche „Dress“ wie meine Mitspieler*innen.
Für manche Kinder ist es schwierig, bei Aktivitäten von Gleichaltrigen mitmachen zu können. Rassismus und Diskriminierung von Kindern aufgrund ihrer Hautfarbe, Sprache und Religion sind in Ländern auf
der ganzen Welt weit verbreitet.
Kinder wollen dazugehören, sie wollen anerkannt und geliebt werden.
Wenn ich meinen Roller reparieren will, hole ich das
Werkzeug und Mama hilft mir.
Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Doch immer noch sind klassische Rollenbilder von Mann und Frau weit verbreitet. Für Kinder ist das Vorbild der Eltern entscheidend: Wenn zu Hause für Reparaturen nicht immer nur Papa die Werkzeugkiste holt, werden sie andere Schlüsse ziehen. Eltern sollten daher ihre Arbeitsteilung überdenken: Wer mäht den Rasen? Wer wäscht die Wäsche? Wer repariert den Roller?
Recht auf gewaltfreie Erziehung
Jedes Kind hat das Recht, vor Gewalt in jeglicher Form geschützt zu werden. In Österreich ist Gewalt gegen Kinder seit 1989 gesetzlich verboten.
Wenn ich Angst habe, vertreibt mein Papa die Monster.
Eltern müssen und können nicht verhindern, dass ihr Kind manchmal Angst empfindet. Sie können aber viel dazu beitragen, dass es lernt, damit umzugehen. Sagt man einem Kind nur, „es brauche keine Angst zu haben“, hilft ihm das nicht weiter. Im Gegenteil, es lernt dadurch, dass seine Gefühle nicht wichtig sind und dass es sie besser für sich behält. Mit „Monsterspray“ am Bett oder mit selbst gebastelten Stoppschildern können so manche Monster oft wirkungsvoll „abgewehrt“ werden.
Wenn ich nicht aufessen kann, ist das in Ordnung, denn ich kann auch satt sein, ohne alles aufzuessen.
Wenn Erwachsene Kinder zwingen ihre Mahlzeit ganz aufzuessen, so hat dies eher einen negativen als positiven Effekt. Kinder sollten Reste von ihrer Mahlzeit übriglassen dürfen, wenn sie satt sind. Auf diese Weise lernen Kinder, auf ihr eigenes Hunger- bzw. Sättigungsgefühl zu achten. Besser als Zwang zum Essen ist, Kinder zu gesundem Essverhalten zu ermuntern, Obst und Gemüse reichlich anzubieten und selbst mit einem guten Beispiel voranzugehen.
Wenn ich etwas kaputt gemacht habe, helfen alle zusammen, damit es wieder sauber und ordentlich ist.
Im Alltag mit Kindern geht immer wieder einmal etwas zu Bruch. Sei es aus Trotz, Wut, Verzweiflung oder einfach nur weil Kinder einen großen Entdeckungsdrang haben.
Statt Kinder für Missgeschicke zu schimpfen oder zu bestrafen, kann gemeinsam Verantwortung übernommen und der entstandene Schaden wieder gut gemacht werden.
Wenn meine Eltern streiten, haben sie mich trotzdem lieb.
Streit kommt in den besten Familien vor – so lautet das bekannte Sprichwort. Doch was viele Eltern unterschätzen: Beziehungsstreitereien können ernste Folgen für die Entwicklung eines Kindes haben. Deswegen ist es wichtig darauf zu achten, wie gestritten wird. Werden im Streit gewisse Spielregeln beachtet, kann er für Kinder zu einer wichtigen Lebenserfahrung werden. Streit sollte nie ohne Lösung zu Ende gehen und schlussendlich immer etwas Versöhnliches haben.
Wenn Eltern sich trennen, brauchen Kinder die Gewissheit: Meine Eltern haben mich trotzdem immer lieb!
Wenn ich Schwimmen übe, hält mich mein Papa, damit ich nicht untergehe.
Das Urvertrauen eines Kindes entsteht in den ersten Lebensmonaten und Jahren. Es beeinflusst, wie wir die Welt sehen: als freundlichen Ort, an dem uns Gutes widerfährt und für uns gesorgt wird oder als Feindgebiet, in dem man um alles kämpfen muss und in dem überall Gefahren lauern.
Kinder, deren Eltern an sie glauben und sie in ihren Lernaufgaben verlässlich begleiten, glauben an sich selbst und entwickeln sich zu positiven und selbstbewussten Menschen.
Wenn ich Angst vor dem Impfen habe, erklärt mir Mama, warum es sein muss, und hält mich beim Doktor auf ihrem Schoß.
Erwachsenen fällt es leichter, auch mal eine unangenehme Situation beim Arzt über sich ergehen zu lassen. Sie wissen, dass lästige oder sogar schmerzhafte Prozeduren vorübergehen und jene helfen sollen, gesund zu bleiben. Einem Kleinkind fehlt dieses Wissen und es fällt ihm schwer, einzuschätzen und einzuordnen, was gerade passiert.
In solchen Situationen brauchen Kinder Erwachsene, die ihnen erklären, was geschieht und wozu es nötig ist.
Wenn ich mich nass gemacht habe, helfen mir meine Eltern beim Umziehen und trösten mich wegen des Missgeschicks.
Es ist den meisten Kindern sehr unangenehm, wenn sie sich einnässen und daher wollen sie auch nicht gerne darüber reden.
Die wichtigste Regel für Erwachsene lautet: Keine Vorwürfe machen!
Wenn mich ein Kind bedroht, sage ich es einem Erwachsenen.
Wenn Kinder bedroht oder gemobbt werden, ist es wichtig, dass Erwachsene darüber informiert werden.
Kinder und Jugendliche informieren Erwachsene oft nicht, weil sie Angst haben zu »petzen«.
Kinder müssen sich darauf verlassen können, dass Erwachsene ihnen helfen, wenn sie Gewalt erfahren.
Wenn ich meine Spielsachen herumliegen lasse, werde ich ans Aufräumen erinnert und bekomme Unterstützung.
Der Streit ums Aufräumen liegt in vielen Familien auf Platz eins der häufigsten Streitthemen.
Unordnung ist von Kindern oft nicht gewollt, sondern entsteht aus einer Reihe von Gründen wie fehlende Zeit, fehlendes Ordnungssystem oder Aussichtslosigkeit.
Ordnung schaffen und halten ist eben kein Kinderspiel! Gemeinsam mit elterlicher Unterstützung kann auch Aufräumen zu einem Spiel werden.
Wenn ich trödle, zeigt mir Mama auf der Uhr, wann wir das Haus verlassen müssen.
Wenn es etwas gibt, was Eltern zur Weißglut treibt, sind es trödelnde Kinder!
Doch Kinder trödeln nicht absichtlich! Bis zu einem Alter von etwa acht Jahren haben Kinder entwicklungsbedingt noch kein richtiges Zeitgefühl.
Erst mit ungefähr zehn Jahren ist ihr Zeitgefühl so ausgeprägt wie das der Erwachsenen. Bis dahin wissen Kinder nicht, was Pünktlichkeit eigentlich bedeutet und warum sie sich „beeilen“ sollen.
Wenn ich meine Zähne nicht putzen will, singen meine Eltern ein Zahnputzlied.
Zähneputzen kann zu einem Dauerkonflikt zwischen Eltern und Kind werden, wenn das Kind kein Interesse am Zähneputzen hat oder es sogar verweigert.
Mit Gewalt kommt man hier jedoch nicht weiter!
Oft helfen Rituale wie ein Zahnputzlied, eine Zahnputzuhr oder dass sich das Kind die Zahnpasta, Zahnbürste selbst aussuchen darf, den Widerwillen gegen das Zähneputzen zu überwinden.
Kindgerechte Bücher über die Sinnhaftigkeit von Zähneputzen und das regelmäßige Aufsuchen einer Zahnärztin/eines Zahnarztes können ebenso unterstützen.
Recht auf elterliche Fürsorge
Jedes Kind hat das Recht bei seinen Eltern zu leben und von beiden Elternteilen erzogen zu werden, es sei denn dies würde das Kindeswohl gefährden. Die Eltern sind verantwortlich für das Kindeswohl.
Bevor ich einschlafe, lesen meine Eltern mir eine Geschichte vor.
Kinder lieben es, wenn sie mit Mama oder Papa ein Buch lesen. Das gemeinsame Lesen stärkt die Bindung und es bereitet Spaß, sich zusammen auf ein kleines Leseabenteuer zu begeben.
Vorlesen fördert die Konzentrationsfähigkeit, die Merkfähigkeit und Sprachkompetenz, was wiederum eine wichtige Vorbereitung auf das spätere Lesen- und Schreibenlernen ist.
Wenn mir langweilig ist, setzt sich Papa mit mir auf das Sofa und plaudert mit mir, bis ich eine Spielidee habe.
Für die meisten Kinder ist Langeweile ein unangenehmes Gefühl.
Erziehungsexperten sind sich einig, dass ein gewisses Maß an Langeweile förderlich für die Entwicklung des Kindes ist. Denn wenn Erwachsene Kindern nicht ständig vorgeben, womit sie sich beschäftigen sollen, suchen Kinder selbst nach Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben.
Das fördert die Kreativität und auch die Selbstständigkeit von Kindern.
Wenn ich Papa etwas erzählen will, legt er das Handy weg und nimmt sich Zeit für mich.
Wenn Eltern ihr Mobiltelefon häufig benutzen und die Aufmerksamkeit oftmals dem Bildschirm statt dem Kind zuwenden, leidet darunter die Beziehung zwischen Kind und Eltern. Später könnte es sein, dass Kinder dasselbe Verhalten gegenüber ihren Eltern anwenden.
Kinder haben ein großes Bedürfnis nach der Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Sie brauchen die Bestätigung, dass ihre Eltern Zeit für sie haben und für sie da sind.
Wenn ich Geburtstag habe, setzen wir uns zusammen und feiern.
Feste und Feiern vermitteln Geborgenheit, sie geben Halt und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Sie bringen Freude und Spaß, sie stärken Beziehungen mit anderen in einer entspannten Umgebung.
Der Geburtstag eines Kindes gibt uns Gelegenheit zu zeigen, dass wir uns über das Dasein des Kindes freuen.
An diesem Tag soll das Kind auf besondere Weise erleben und spüren dürfen, dass es geliebt und einzigartig ist.
Wenn das Wetter sehr stürmisch ist, basteln wir alle zusammen oder spielen ein Spiel.
Erwachsene neigen dazu, viele Dinge gleichzeitig zu erledigen und daneben auch noch das Kind zu beaufsichtigen. Im Alltag ist es oft gar nicht anders möglich.
Daher ist es wichtig, dass es immer wieder Zeiten gibt, in denen miteinander gespielt, gebastelt, gesungen, geturnt … wird.
Wenn ich mich mit einem Freund gestritten habe, hört Mama mir zu und tröstet mich.
Kinder erlernen Empathie und Einfühlungsvermögen, wenn sie diese selbst erfahren. Fragen wie „Was brauchst du jetzt?“ oder „Wie fühlst du dich jetzt?“ helfen Kindern dabei, sich verstanden zu fühlen.
Gerade in Konfliktsituationen können wir unseren Kindern so zeigen, wie Mitgefühl und Einfühlungsvermögen funktionieren.
Wenn ich mir weh getan habe, nehmen meine Eltern meinen Schmerz wahr und trösten mich.
Aus Angst, Kinder zu verweichlichen zeigen Erwachsene oft zu wenig Mitgefühl, wenn sich ein Kind wehgetan hat. Sätze wie: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, sind leider immer noch in Umlauf.
Wird das Kind in seinem Schmerz nicht wahrgenommen, erlebt es einen Widerspruch: Einerseits hat es Schmerzen, aber andererseits ist da ein Erwachsener, dem es vertraut und der ihm sagt, dass nichts weh tut.
Kinder brauchen angemessenen Trost, ohne sie von ihren Emotionen abzulenken.
Recht auf besondere Fürsorge & Förderung bei Behinderung
Jedes Kind hat das Recht auf besondere Fürsorge, Betreuung und Förderung, das gilt auch dann, wenn ein Kind eine Behinderung hat.
Wenn ich lesen will, kann ich das in einem Buch mit Blindenschrift (Brailleschrift).
Jedes Kind ist genau richtig, wie es ist und darf nicht aufgrund einer Behinderung ausgegrenzt oder benachteiligt werden. Für sehbehinderte oder blinde Kinder müssen Leitsysteme vorgesehen werden, die ihre Orientierung im Gebäude ermöglichen, Lesegeräte angeschafft und Unterrichtsmaterialien in vergrößerter Form oder auch in Blindenschrift zur Verfügung gestellt werden.
Inklusion zielt darauf ab, dass alle Menschen in einer Gesellschaft gleichberechtigt nebeneinander leben können.
Wenn ich Freunde zum Spielen will, finde ich diese auch im Kindergarten.
Jedes Kind möchte Freunde finden und dazugehören dürfen. Dafür braucht es eine Anpassung der baulichen Gegebenheiten in Kindergärten und Schulen. Für Kinder mit einer körperlichen Beeinträchtigung kann es beispielsweise nötig sein, die barrierefreie Zugänglichkeit des Kindergartens oder der Schule durch den Einbau von Rampen, elektronischen Türöffnern und Aufzügen zu gewährleisten.
Inklusion bedeutet für Menschen mit Behinderungen, mit allen Rechten aktiv und selbstbestimmt am Leben der Gesellschaft teilzuhaben.
Recht auf freie Meinungsäußerung & Beteiligung
Jedes Kind hat das Recht, in allen Belangen, die es betrifft, seine Meinung zu sagen. Diese Meinung muss dem Alter und der Reife des Kindes entsprechend berücksichtigt werden.
Wenn ich eine Idee habe, darf ich sie erzählen.
Dass Kinder ernstgenommen und gehört werden, ist eine grundsätzliche Haltung der Pädagogik und Politik.
Erwachsene sollten Kindern und Jugendlichen immer wieder Beteiligungsmöglichkeiten anbieten.
Entscheidungsträger*innen sollten bei ihren Entscheidungen immer das Wohl von Kindern und deren Bedürfnisse beachten!
Wenn eine Lehrperson ungerecht ist, kommen meine Eltern mit mir in die Schule und wir reden alle gemeinsam darüber.
Immer wieder kommt es vor, dass sich Kinder von einem oder auch mehreren Lehrkräften ungerecht behandelt fühlen. Manchmal handelt es sich dabei um eher subjektive Wahrnehmungen, die vielleicht bald schon wieder vergessen werden. Es kann aber auch mehr hinter dem Verhalten des Lehrers/der Lehrerin stecken.
Wenn Kinder ungerecht behandelt werden, ist es wichtig, dass sie ihre Meinung sagen dürfen und gemeinsam nach Lösungen für das Problem gesucht wird. Eltern sollen hier Mediatoren und Unterstützer für ihr Kind sein, anstatt Richter oder Polizist.
Recht auf Gesundheit
Jedes Kind hat das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit, medizinische Behandlung, ausreichende Ernährung, sauberes Trinkwasser sowie saubere Luft, Schutz vor den Gefahren der Umweltverschmutzung und vor schädlichen Bräuchen und das Recht zu lernen, wie man gesund lebt.
Wenn ich beim Einkaufen viele ungesunde Sachen haben möchte, sagen Oma und Opa: „Nein, das ist zu viel!“
Kindern einen gesunden Umgang mit Süßigkeiten beizubringen ist keine leichte Aufgabe. Einerseits sollen Kinder lernen, dass Süßigkeiten Genussmittel sind und nichts, um sich satt zu essen, andererseits bewirken Verbote meistens eher das Gegenteil. Es gilt hier, vernünftige Grenzen zu setzen, denn industrieller Zucker hat einen hohen Gewöhn-Effekt und der Körper verlangt rasch nach mehr.
Die Folgen von zu viel Zuckerkonsum können Konzentrationsschwäche, Übergewicht und schlechte Zähne sein.
Wenn ich gesund bleiben will, gehen wir zu den Vorsorgeuntersuchungen.
Durch die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen lernen Kinder frühzeitig, dass es wichtig ist, sich um den eigenen Körper und seine Gesundheit zu kümmern. Rechtzeitig erkannt, lassen sich viele Probleme der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung im Kindes- und Jugendalter beheben oder zumindest deren Folgen mildern.
Wenn ich Bewegung brauche, gehen wir zum Spielplatz.
Kinder haben von Natur aus einen großen Bewegungsdrang.
Bewegung soll Kindern Freude machen und möglichst vielseitige Erfahrungen bieten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt: Kinder zwischen drei und sechs Jahren sollen nicht länger als eine Stunde am Tag vor dem Bildschirm sitzen! Ebenso sollten Kinder täglich mindestens 60 Minuten, mit mittlerer Intensität, Bewegung machen. Am besten machen Eltern und Obsorgeberechtigte gleich mit!
Wenn ich fernsehen möchte, besprechen wir vorher, welche Sendung ich sehen will.
Fernsehen, Handys oder Computer üben eine große Anziehungskraft auf Kinder aus, bergen aber auch Gefahren, vor allem dann, wenn sie zu früh, zu häufig und nicht altersgerecht genutzt werden.
Kinder im Vorschulalter sollten noch nicht alleine fernsehen.
Im Volksschulalter sollten Eltern den Inhalt der Sendung kennen und überprüfen, ob dieser für das Kind geeignet ist. Eltern sollen aufmerksam gegenüber Kinderfragen sein und von sich aus über Schauspiel und Realität in „Film und Fernsehen“ informieren.
Recht auf Bildung
Jedes Kind hat das Recht auf Bildung. Bildung beginnt schon vor der Geburt und Eltern sowie nahe Bezugspersonen sind die ersten Lehrkräfte für das Kind. Die Grundschule sollte (wirklich) kostenlos sein und auch weiterführende Schulen/Hochschulen sollten allen, entsprechend ihren Fähigkeiten, zugänglich sein.
Wenn meine Hausübung schwierig ist, sagt Mama: „Brauchst du meine Hilfe, oder willst du es erst allein versuchen?“
Erwachsene helfen Kindern beim Lernen am besten, indem Sie mit Ruhe und Verständnis vorgehen. Es ist wichtig, Kinder zu unterstützen, jedoch sollte kein Druck ausgeübt werden.
Lob und Bestätigung bringen mehr Selbstbewusstsein. Ein gutes Selbstbewusstsein wiederum ist eine wichtige Grundlage für Erfolge beim Lernen.
Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht
Jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor Krieg. Kinder auf der Flucht und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben das Recht auf besonderen Schutz und Hilfe.
Wenn daheim Krieg ist, dann darf ich in ein sicheres Land kommen.
Kinder im Kindergartenalter, in kriegsfreien Ländern, bekommen meist noch nicht so viel von den aktuellen Nachrichten mit. Manche Ereignisse sind jedoch so präsent, dass Kinder auch in diesem Alter schon Fragen über Kriege stellen oder Ängste entwickeln.
Wenn Kinder von Kriegen betroffen sind oder sich ängstigen, brauchen sie die hoffnungsvolle Perspektive, dass sie in Sicherheit sind und auch in Zukunft sein werden. Kein Kind sollte in ein unsicheres Land zurückgeschickt werden.
Erwachsene sind für Frieden und leider auch für Krieg auf dieser Welt verantwortlich!
Wenn ich nichts zum Essen und zum Anziehen habe, hilft mir jemand.
Jedes Kind ist gleich viel wert, egal ob arm, reich oder irgendetwas dazwischen. Trotzdem haben es Kinder aus armen Familien schwerer als andere. Sie müssen auf vieles verzichten, wie zum Beispiel auf Urlaube, Ausflüge, kostspielige Hobbys oder aktuelle Trend-Kleidung. Manche Kinder trauen sich nicht, Freunde zu sich nach Hause einzuladen, weil sie sich für ihre kleine Wohnung schämen. Dadurch fühlen sich Kinder aus armen Familien oft traurig, allein oder aus der sozialen Gemeinschaft ausgeschlossen
Jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor sexuellen Übergriffen und jeglicher Form der Ausbeutung.
Wenn mich ein Erwachsener anfasst, obwohl ich das nicht mag, sage ich es einem Erwachsenen und dieser hilft mir.
Für Kinder und Jugendliche ist es nicht leicht, offen über sexuelle Übergriffe zu sprechen. Meistens üben Täter*innen starken Druck zur Geheimhaltung aus und Kindern fehlt oft das Vokabular zum Thema, da viel zu wenig und vor allen sehr schamhaft über das Thema Körperlichkeit und Sexualität gesprochen wird.
Sexuell missbrauchte Kinder brauchen rund sieben Versuche, bis endlich ein Erwachsener bereit ist, ihnen zu glauben und hilfsbereit zu sein!
Wenn mich meine Eltern fotografieren, bleibt das Foto im Familienalbum.
Viele Kinder sind bereits ab ihrer Geburt in der Social-Media-Welt präsent, ohne dass sie selbst darüber entscheiden konnten. Was Erwachsene „süß“ finden, ist den Kindern später meistens peinlich. Die Privatsphäre von Kindern wird dadurch verletzt und auch Schutzrechte sind in Gefahr.
Erwachsene sollten immer bedenken, dass Fotos und Videos im Netz frei zugänglich sind und in falsche Hände (Pädophilen-Internetportale) geraten können. Eltern und Obsorgeberechtigte sollten ihre Kinder schon beim Handykauf darüber aufklären, was ins „Netz“ darf und was nicht.