Pressemitteilung - Österreichischer Kinderschutzbund
Der Österreichische Kinderschutzbund - Verein für Gewaltlose Erziehung betrachtet die kürzlich vorgenommene Abschiebung von Schulkindern durch die Regierung Kurz unter den gegebenen Umständen als eindeutigen Akt der Gewalt gegen Kinder und verurteilt dies aufs Schärfste.
Ganz unabhängig von gesetzlicher Deckung der "Außerlandesbringung" werden hier die Rechte und die Gesundheit von Kindern mit Füßen getreten. Wenn 12-Jährige, die hier aufgewachsen oder gar geboren sind, aus ihren sämtlichen sozialen Bezügen gerissen werden, ihre Schullaufbahn zerrissen und damit ein wichtiger Aspekt ihrer persönlichen Zukunft zerstört werden und sie in ein Land abgeschoben werden, das sie nicht kennen und dessen Sprache sie nicht beherrschen, widerspricht das in mehreren Hinsichten der UN-Kinderrechtskonvention, insbesondere dem Recht auf eine gesunde psychosoziale Entwicklung.
Wir fordern diese Regierung, insbesondere den Kanzler und den Innenminister, auf, derartige Verstöße rückgängig zu machen. Ist schon die Weigerung der größeren Regierungspartei, trotz Bereitschaft und Ressourcen im eigenen Land und trotz des Appells aus Kirche, Gesellschaft und auch aus der eigenen Partei Notleidende von den griechischen Inseln aufzunehmen, ein unfassbares humanitäres Defizit, so sollten nicht auch noch im eigenen Verwaltungsbereich Kinder derartig nachteiligen Entwicklungen ausgesetzt werden.
Dr. Birgit Streiter
Obfrau Österreichischer Kinderschutzbund
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